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Neubrandenburger Zeitung

Rosenblüten an der Wand
Zwei Berlinerinnen zeigen die Ausstellung "Der geteilte Blick"

Neubrandenburg (EB/us)
Zwei Berliner Künstlerinnen,
miteinander befreundet, haben für sich die Räume
der Neubrandenburger Kunstsammlung erobert:

Die Arbeiten von Susanne Pomrehn und Katharina
Poos hängen ab heute bis zum 19. November unter
dem Titel " Der geteilte Blick" an den Wänden der Einrichtung  und zwar in harmonischer  Art und
Weise, so daß sie geradezu auch ein Sinnbild der Freundschaft ihrer Erschafferinnen sind.

Beispielsweise hat Susanne Pomrehn laserkopierte
Fotografien ihrer Kinderzeit von Freunden so gefaltet, daß sie von weitem wie Rosen in
unterschiedlichen Blühstadien aussehen.



Tritt der Besucher ganz nah an dieWandgeburten heran, überraschen Details wie Gesichter oder Beine, die aus den Rosenblättern  wachsen.

Katharina Poos hat dazu zwei Bilder gestellt, die mit "Kinderspiele" und "Von Ufer zu Ufer" betitelt sind,und sich wie Susanne Pomrehn mit d. Thema
Kindheit und Erwachsensein auseinandersetzen...

Die Ausstellung "Der geteilte Blick" ist bis zum
19. November in der Kunstsammlung Neubrandenburg, Am Pferdemarkt 7, zu sehen.

Eröffnet wird sie heute um 19.30 Uhr.

 

 


NK/ 1998-11-1

Tränen der  Kindheit aus purem Millimeterpapier

Auftakt zum neuen Ausstellungsprofil
Kunstsammlung


Von unserem Redaktionsmitglied
Detlef Stapf


Neubrandenburg. Ein halbes Jahr  nach ihrem Amtsantritt hat die Leiterin der Neubrandenburger Kunstsammlung ihr Programm mit der ersten
selbst arrangierten Ausstellung vorgestellt. Wie Merete Cobarg erklärte, liegen ihr besonders die Themen "Paare" und "Menschenbild" am Herzen, was für die Museumsarbeit als Leitfaden gelten soll. Zumindest neugierig dürfte das Publikum sein, welcher Stil künftig das Haus am Pferdemarkt dominiert.   

 ... Die Wahl fiel auf Susanne Pomrehn(36) und Katharina Poos (37), die beide an der Hochschule der Künste Berlin studiert haben und Meister-
schülerinnen   von   Dieter Hacker waren.

Die beiden Künstlerinnen gehören jener Generation an, die für sich eine neue Innerlichkeit entdeckt hat. Nach Jahrzehnten ästhetischer Grabenkämpfe und
ideologisierter Stile scheint nun auf unterschiedliche Weise die Anatomie einer Suche nach dem Menschsein angesagt… 

              

       …Was Merete Cobarg an den Künstler-
freundinnen fasziniert, sind die "leisen Töne" und die Suche  nach  unverfälschten Gefühlen

Die Künstlergeneration, die künftig das Ausstellungsprogramm des ost­mecklenbur-
gischen Museums prägen soll, stellt erstaun-
licherweise keinen Bruch mit der von Vorgängerin Ruth Crepon gepflegten neueren Tradition dar. Erinnert sei an ähnlich gelungene Einblicke in die Ateliers von Peter Bauer (1996)
und Andreas Küchler (1995).

Auch die häufige Präsentation Berliner Künstler
ist ja in Neubrandenburg nicht ungewohnt. Quasi als Finissage werden morgen um 18 Uhr
Susanne Pomrehn und Katharina Poos in einem Künstlergespräch die Frage beantworten:
Was hat die Kunst mit dem Leben zu tun?

Öffnungszeiten der Kunstsammlung am Pferdemarkt: So.- Do.,10-17 Uhr